SKAN: der Nachklang - still, bewegt, inspiriert
Nach meiner Körpertherapie-Stunde brauche ich Bewegung. Ich spaziere auf vertrauten Wegen durch die Weinberge und spüre nach: Das innere Grummeln, Wut, Ärger, Missverstanden-Fühlen oder die Wärme, die Geborgenheit, Zärtlichkeit, Angekommen-Sein. Oft bin ich im Innersten berührt – bewegt. Manchmal wird es ganz still in mir und ein bisschen metaphysisch: Einzelne Therapiestunden erfüllen mich mit einer Ruhe und Verbundenheit, die über die konkreten Begegnungen hinausgehen. Dann fliegen mir manchmal Worte um die Ohren: Die Gefühle wollen ausgesprochen sein und sagen wer sie sind. Ich schreibe sie auf – sie kommen aus mir oder eigentlich zu mir. Wie in einer Art Selbstgespräch – oder Zwiegespräch mit meiner Therapeutin.
Begegnung findet in den Therapiestunden auf so vielen Ebenen statt und entfaltet sich wie eine Wunderblume, die auch viel Vertrauen braucht und eine innere Weite eröffnet, aber auch deutliche Angstregionen werden sichtbar. Wieso lasse ich mich so ein, wohin gehe ich überhaupt auf diesem Weg und was für ein Mensch ist sie, die mich dabei begleitet?
Die Stunden werden zu einem festen Bestandteil meines Lebens, in dem ich anfange, mich so lebendig zu fühlen, wie schon lange nicht mehr. Damit verbunden gibt es schon eine latente Angst, darauf nicht mehr verzichten zu wollen, davon abhängig zu sein. Einerseits. Andererseits spüre ich mich freier werden. In meinem Lebensalltag komme ich viel mehr in emotionalen Kontakt, gerate auch leichter in Gefühlskonflikte. Ich bin wieder ein fühlender Mensch geworden. Handlungsbedarf gibt es an allen Ecken und Enden. Und ein kleines Stück spürbares Freiheitsglück als Belohnung, für jeden Schritt, den ich wage: Im Einlassen, Loslassen, mich neu sein lassen.
Diese Reise in meinen Körper und seine innere Welten ist das Aufregendste und Schönste was ich in den letzten Jahren unternommen habe.
(Lehrerin, 45)